Clara und Paul Reinsdorf (Hrsg.): Zensur im Namen des Herrn Zur Anatomie des Gotteslästerungsparagraphen 133 Seiten, 30 Abbildungen. Alibri Verlag, Aschaffenburg 1997. ISBN 3-9804386-6-X. Euro 13,- |
"Gotteslästerung" und "Religionsbeschimpfung wurden schon immer als Vorwurf eingesetzt, um Gesellschaftskritik und Kunst zu unterdrücken; in der Bunderepublik und in Österreich existiert hierzu bis heute sogar ein eigener Strafgesetzparagraph (§ 166 StGB bzw § 188). Die Liste der von religiös motivierter Zensur betroffenen Denker, Künstler und Medien ist lang; sie reicht von Wilhelm Busch und Oskar Panizza über George Grosz und Bert Brecht bis hin zur taz und Titanic. Die Aufsätze stellen die Geschichte der religiös begründeten Zensur dar, analysieren ihre politische Funktion und dokumentieren (mit zahlreichen Abbildungen) Fälle aus den letzten Jahrzehnten.
Inhalt:
Clara und Paul Reinsdorf
Vom Liebeskonzil zum Maria-Syndrom
Ein polemisches Plädoyer gegen die selige Zensur
Martin Budich
Gotteslästerung
Vom Ausschneiden der Zunge bis zur Selbstzensur.Zur Geschichte eines "Frevels"
Roland Seim
Kirche - Kunst - Kontrolle
Eine unheilige Trinität
Gunnar Schedel
Der öffentliche und der herrschende Friede
Der Gotteslästerungsparagraph als Instrument der politischen Zensur
Michael Schmidt-Salomon
"Die deutschen Zensoren - - - - - - Dummköpfe - - -"
Heiliger Zwang und politische Zensur am Beispiel "Maria-Syndrom"